MIT UNS AUF RADTOUR
Nahe-Radtour vom 28. bis 30. Juli 2023
Auch in diesem Jahr waren wir wieder auf einer ärztlich begleiteten Mehrtagestour mit E-Bikes unterwegs.
Anke berichtet hier für die Daheimgebliebenen ebenso wie als Erinnerung für die Mitradler:
Etappe 1 – Türkismühle – Nahe-Quelle bei Selbach – Birkenfeld nach Idar-Oberstein (63,5 km)
Endlich ist es soweit! Die lang ersehnte Radl-Tour entlang der Nahe steht vor der Tür und die Freude ist groß.
An Wiesbadens Hauptbahnhof geht’s los und während die schweren Räder (mit E!) dankenswerterweise von helfenden Händen in einem Sprinter zum Start chauffiert werden, fährt die Gruppe samt ärztlichen Betreuern bequem mit der Bahn bis Türkismühle. Dort am Bahnhof klettern alle auf ihr Rad.
Mit am Start ist auch wieder unser „Versorgungs- und Begleitfahrzeug“ (Danke, Mario! und Danke, „neue“ Barbara!) Der Naheradweg führt über 127 km von der Nahequelle bei Selbach bis zur Mündung in den Rhein bei Bingen.
Die gut gelaunte Truppe - angeführt von unserem erfahrenen Guide Edgar - setzt sich in Bewegung, als von hinten die ersten Rufe zu vernehmen sind: Haaaalt! Stoooop! Was war los?- Das Material ist nicht perfekt und wir vermelden die erste Reifenpanne.
Das Begleitfahrzeug – ganz optimistisch bereits schon losgefahren - ist schnell wieder zur Stelle und der Plattfuß wird repariert.
Zunächst fährt die Gruppe über Schotterwege durch die waldreiche Umgebung des Hunsrücks zur Nahe-Quelle bei Selbach. Dann über Stock und Stein durch Weiskirchen und Kirn.
Die Pannen-Rufe wiederholen sich unterwegs noch weitere Male und schließlich mussten zwei Räder für heute kapitulieren und mitsamt deren Fahrern im Begleitfahrzeug in die Werkstatt gebracht werden.
Dem guten Zusammenhalt der Truppe - die spätestens am Ende dieses Tages zu Freunden wurden - ist es zu verdanken, dass alle trotz Extrameile gut am Etappenziel des Tages angekommen sind. Idar-Oberstein ist ein echter Höhepunkt auf der ersten Etappe der Tour - ein kleines Städtchen, das für seine Edelsteine berühmt geworden ist. Genau gegenüber des Edelsteinmuseums liegt unsere Unterkunft und somit auch unmittelbar unterhalb der wunderbaren und sehenswerten Felsenkirche eine, wie der Name schon sagt, in den Fels gehauene Kirche.
Das überaus verdiente und sehnlichst erwartete Abendessen füllte die leeren Mägen und die Energiespeicher wieder neu.
Etappe 2 – Idar-Oberstein – Kirn – Bad Sobernheim nach Bad Kreuznach (59,4 km)
Ausgeruht und neu gestärkt geht es an Tag 2 von Idar-Oberstein los, und von Kirn aus ändert sich das Landschaftsbild. Die Wälder weichen langsam den Weinreben. Auf dieser 2. Etappe der Tour fahren sie gleich durch 3 Kurorte: Bad Sobernheim, Bad Münster am Stein und Bad Kreuznach. In Bad Sobernheim wurde die Felkekur mit Schlammbädern populär. Direkt am Nahe-Ufer und direkt neben dem sehr populären Barfußpfad macht die Truppe unter schattigen Bäumen Halt und stärkt sich. Der gedeckte Tisch biegt sich förmlich unter den tollen Leckereien.
Hier entsteht das tolle Gruppenfoto an einer überdimensional großen Bank und anschließend geht’s weiter!
Die Truppe lässt die Ebernburg hinter sich und radelt vorbei am legendären und beeindruckenden Rotenfels. Zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster ist mit dem Salinental das größte Freiluftinhalatorium Deutschlands und wir genießen die gute Luft von Bad Kreuznach sogar über Nacht. Gegen Ende der heutigen Etappe macht die Truppe einen winzigen Umweg hinunter an die Nahe und an den Fuß des Rheingrafenstein, wo genüßlich Eis geschleckt wird.
Den Abschluss dieses wunderbaren Tages haben dann alle in einem modernen Brauhaus mit direktem Blick auf eine großartige rote Felswand.
Etappe 3 –Bad Kreuznach – Wiesbaden (ca. 54 km)
An Tag 3 starten wir mit den Rädern genüßlich und schon ein klein wenig wehmütig angesichts des letzten Tages.
In Bingen am Rhein mit dem Mäuseturm und der Burg Klopp mündet die Nahe dann in den Rhein. Hier heisst es nun Abschied nehmen von der Nahe.
Von nun an ist der Rhein unser Begleiter und nach einer stärkenden Rast am Fähranleger in Bingen geht’s mit der Fähre auf die gegenüberliegende Rheinseite nach Rüdesheim.
Dort treffen wir Marco, der uns mit dem Rad ein Stück am Rhein begleitet. Genauer gesagt bis Eltville.
Für alle, die Marco nicht kennen: Marco ist unser Held, der sich im Mai/Juni 2019 alleine mit einem Ruder-Einer den gesamten Rhein – von Rüthi (CH)/Feldkirch (AUT) bis Rotterdam (NL) – aufmacht, um auf eine der zentralen Erkrankungen des 21. Jahrhunderts aufmerksam zu machen: den Krebs. Dabei legt er ca. 1.100km auf dem Wasser zurück und rudert für den guten Zweck und drei abschließende Sportprojekte für krebserkrankte Kinder.
Von Eltville bis Wiesbaden Schierstein ist es jetzt nur noch ein Katzensprung und nachdem Edgar der Gruppe „tschüß“ sagt, um nach Hause zu radeln, setzt sich die Gruppe ein letztes Mal in Bewegung, um zum Hauptbahnhof Wiesbadens zu gelangen.
Und hier ist die schöne kleine Reise dann für alle definitiv zu Ende und es heisst Abschied nehmen.
Fazit: trotz kleinerer Pannen, trotz ab und zu etwas Wasser von oben, trotz kleinen Extra-Meilen: wir sind als Gruppe gestartet und als Freunde glücklich zurückgekehrt.
Tschüß und bis zum nächsten Mal!